Montag, 26. Juli 2010

Zeit

Sie kommt, um zu gehn, rieselt wie Sand
gnadenlos durch unsre Hand,
sie kommt um zu gehn, stellt ihre Fragen,
nimmt und gibt an allen Tagen.

Nichts hält sie auf, sie gleitet dahin,
mal hat sie viel, mal wenig Sinn,
sie schleicht davon, fast unbemerkt,
hat uns gebeutelt und gestärkt.

Lässt uns vergessen manches Leid,
heilt Wunden nach gewisser Zeit,
ist die, mit der man sich verband,
und eine, die man nicht verstand.

Sie schenkt uns Muße, schenkt uns Glück,
verzehrt den schönsten Augenblick,
macht alt und bleibt doch ewig jung,
ist Zukunft und Erinnerung.

Sie kommt und rieselt durch die Hand,
gnadenlos wie dünner Sand.
Vielleicht tut’s ihr ja selber leid –
Es ist nunmal die Zeit.

1 Kommentar:

  1. Du mußt mal Einstürzende Neubauten
    "Interim " hören , wie die Zeit und Liebe sehen
    ;-)

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